Reflektion und Fragen

Momentan lässt mich das Gefühl nicht los, dass gerade vieles „umgekrempelt“ wird. Junge Menschen reflektieren, hinterfragen und werden mutiger. Ein Wandel findet statt. Eine Bewusstseinsänderung.

Die andere Seite

Sie wollen nicht mehr länger unter dem Verlust der Entfremdung leiden. Sie stellen ihren Entfremder in Frage. 🙏 Möchten gern die andere Seite hören. So dankbar dafür, dass es junge Menschen gibt, die sich den Mund nicht mehr verbieten lassen. 😍

Ich möchte heute von 2 jungen Erwachsenen berichten, die auf unterschiedliche Art und Weise mit ihren Wurzeln und den Großeltern umgehen. Ein Mädchen 20 Jahre jung und ein Junge 18 Jahre.

Zwei Wege, ein Schicksal

Bei Isabell wurden ab ihrem 4. Lebensjahr, die Wurzeln und der Kontakt zu ihren Großeltern gekappt. Lange Zeit vermisste sie nichts. Wie auch. Ihre Aussage – „Es war ein normaler Zustand, ohne Großeltern zu sein. Ich kannte es nicht anders“.

Dennoch, eine Sehnsucht ploppte immer wieder auf. Da war eine Lücke, die sie später öfters hinterfragte. Jeder ihrer Freunde hatte Großeltern. Verbrachten gemeinsame Zeit bei und mit ihnen.

Nur bei ihr war es anders!

Mit ca.10 Jahren fuhr sie allein mit dem Schulbus zur Schule. Zum gleichen Zeitpunkt stieg jeden Tag eine Frau in den Bus, die zur Arbeit fuhr. Isabell schenkte ihr keine Beachtung. Auch die Frau war zurückhaltend. 2 Jahre vergingen und es änderte sich daran nichts. Es waren ja „nur 2 Fahrgäste“ die sich immer wieder sahen, freundlich grüßten und jeder seiner Beschäftigung nachging.

Plauderei

Doch die Frau wollte endlich einen Bogen schlagen und dem Mädchen näher kommen. Es gestaltete sich schwierig, weil das Kind sehr verschlossen war. Dennoch kamen die beiden immer mehr ins Gespräch. Die Frau wusste schon lang, dass sie Tag um Tag mit ihrem Enkelkind ein paar Kilometer fuhr. Vertrauen, aber auch etwas Alltägliches, baute sich in dem Mädchen auf…

8 Jahre später

Isabell lebt inzwischen in einer bayerischen Kleinstadt. 30 km vom Wohnort ihrer Oma entfernt. Heute sehen sich die beiden regelmäßig und haben sich längst darüber ausgetauscht, was in ihren jungen Jahren geschehen ist.

Den Eltern macht sie keine Vorwürfe. Nur eine Sache ärgert sie maßlos. „Weshalb wurde ich als Kind in den Erwachsenkram hinein gezogen“?

Bisher traute sie sich nicht, ihre Eltern danach zu fragen.

Vier Sekunden Mut

Nachdem sich ihre Oma an der Haltestelle geoutet hatte, ging Isabell ihr aus dem Weg.

Zurück blieben bei dem damals kleinen Mädchen, viele Gedanken und die Sehnsucht nach der weichen und freundlichen Stimme ihrer Oma.

Mit 16 Jahren nahm sie allen Mut zusammen und rief bei ihr an. Vier Sekunden, die alles veränderten. ❤️‍🩹

Ihre Großmutter war total aus dem Häuschen und empfing sie mit offenen Armen. Dem Wunsch des Mädchens entsprechend, sollte es kein Gespräch über ihre Eltern geben.

Isabell hatte Angst, es könnte wieder zwischen ihr und der Oma stehen. Auch für die Oma war es nicht notwendig, dies zu thematisieren.

Aufarbeitung

Bis heute arbeiten beide ihre Trennung auf, ohne Jemanden Vorwürfe zu machen. Mittlerweile gibt es eine große Vertrautheit und Isabell sieht, wie ähnlich sie ihrer Oma ist. 👵 😍 👩

Sie hat gelernt, dass es zwei Welten gibt. Die ihrer Eltern und die der Oma. Sie möchte nicht mehr in die Schusslinie geraten und voller Zuversicht ihren eigenen Weg gehen.

Ihr Lieben, ich wünsche euch von Herzen noch viele schöne gemeinsame Jahre. Das mein Herz bei eurer Geschichte hüpft, wisst ihr ja bereits.

Ich zitiere Isabell’s Worte:

Wir alle machen Fehler. Das ist menschlich. Einem Kind, aus verletzem Stolz heraus, die Großeltern/ Oma zu entziehen ist unmenschlich. Ich habe viele Jahre geglaubt, was meine Eltern über Oma erzählt haben. Vielleicht hatten sie in ihrer Welt auch recht. Aber was hatte ich damit zu tun? Was gehen mich als Tochter, die Streitigkeiten zwischen meinem Vater und seiner Mutter, meiner Oma an? Ich bin froh, dass ich mich diesem „Spiel“ entzogen habe und ich mich klar positionieren kann.

Ich liebe meine Eltern und meine Oma. Ich darf mir mein eigenes Urteil bilden.

Ohne Beinflussung möchte ich ein normales Verhältniss zu beiden Seiten haben. Auch wenn ihre Versöhnung in den Sternen steht. Bei dem Streit bin ich raus!

Isabell


Was wird den Kindern nur angetan

Es ist so schlimm was den Kindern angetan wird, so beginnt eine andere Oma das Gespräch. Oma’s und Opa’s sind ein wichtiger Bestandteil im Leben der Kinder. Heute ist mein Enkel 18 Jahre. Wir haben uns zufällig getroffen. Es kam zu einem kurzen Gespräch. Er will keinen Kontakt… 😢

Weil ich mich nicht gemeldet habe, so seine Aussage. Ich wollte ihm erklären, dass ich alles versucht habe. Es wurde nur nicht weitergegeben. Meine Ex – Schwiegertochter, die Mutter des Kindes wusste alles zu verhindern. Auch den Kontakt zum Vater, meinem Sohn.

Chancenlos

Ich hatte keine Chance. Er wollte nicht verstehen. 🥺Wenn ich ihn sehe, versuche ich stark zu sein und gehe unter Tränen weiter.

Leider gibt er mir keinen Raum alles zu erklären – Er fühlt sich von mir im Stich gelassen. Nach wie vor glaubt er den Lügen seiner Mutter, die daran festhält, dass ich als Oma, kein Interesse am Leben meines Enkelsohnes habe. Diese Unterstellung macht mich wütend. 😡

Hilflos

Wie sollte ich jemals an den Jungen heran kommen, wenn die Mutter, einen imaginären Maschendrahtzaun um das damals minderjährige Kind gezogen hat.

Er wuchs mit ihr allein auf, für ihn zählt nur ihre Wahrheit.

Freundinnen rieten mir am Ball zu bleiben, ich könne ja nichts mehr verlieren. Wenn ich es nicht versuche, mache ich mir ewig Vorwürfe, nicht alles gegeben zu haben. Der Schmerz ist sehr groß. Ich vermisse mein einziges Enkelkind sehr.

Solang er noch zu Hause lebt, wird die Kontrolle seiner Mutter nicht eingestellt. Sie dirigiert sein Leben.

Geschichten

Meinem Enkelsohn werden irgendwelche Geschichten erzählt. Aus seiner Sicht, war mein Loslassen mangelndes Interesse. Noch erkennt er nicht, dass ich es aus Liebe getan habe um ein hin und her für das Kind zu beenden.

Nun brauche ich auch nicht mehr zu ihm zu kommen, so sagt er. Ich weine täglich um mein Enkelkind. Ihn trifft keine Schuld. Er kann momentan meine Nähe nicht zulassen. 🥺

Ich möchte wirklich nur, dass er erkennt, wie ich Jahr für Jahr um ihn gekämpft habe, damit er nicht diesen schlimmen Frust und die Angst des Verlassensein’s in sich spürt. Kinder sind die Opfer und oftmals ganz kaputt. [wie ich mit dir fühle 😭]

Kein Ausweg

Es ist eine ausweglose Situation. Von den Machenschaften, die seine Mutter insziniert hat, hat er nichts mitbekommen. Außer, dass er gerichtliche Unterlagen in Kindertagen „studieren“ durfte. Ein teuflisches Spiel!

Was du hier beschreibst ist mir bekannt. Auch meinen Enkelkindern wurden die absurdesten Dinge erzählt:

Omi hat kein Interesse an euch [kennen wir, infame Lüge] – die Omi ist eine Hexe. Oder viele andere, frei erfundene Geschichten.

Wie sollen Kinder einschätzen, ob sie benutzt und manipuliert werden. Keinem Kind gelingt das.

Liebe G. ich hoffe so sehr, dass dein Enkelkind deine Liebe spürt und erkennt, wie sehr du um ihn und euren Kontakt gekämpft hast. 🙏


Die o.a. Behauptungen gehören zur „Königsklasse“ im Zuge jeder Entfremdung. Gerichtsunterlagen werden als Abendlektüre gereicht, um das ganze Grauen noch zu untermauern. Es wird sich so hingebogen, wie es benötigt wird.

Hierzu ein paar Beispiele.

  • Versucht man seine Enkelkinder zu kontaktieren, wird man überall blockiert
  • Blockierungen sind die effektivste „Erklärung“ will man „mangelndes Interesse“ unterstellen
  • “ Streitet “ man, wird einem Unnachgiebkeit unterstellt
  • Bleibt man seinen Werten treu, ist man stur
  • Verhält man sich ruhig, hat man das Interesse verloren
  • Weint man, sucht man nur Mittleid
  • Lebt man sein Leben, geht es dir zu gut
  • Stellst du die Erwachsenen zur Rede, suchst du Streit
  • Schaltest du Vermittler ein, bist du feige
  • Erzählst du deine Wahrheit/ Wahrnehmung, lügst du

Es ist mühselig gegen die innere Zerissenheit der Eltern vorzugehen. Sie führen einen Krieg- gegen sich selbst- benutzen aber ihre Kinder.

Großeltern dienen als Kanonenfutter.

Liebe Kinder, immer mehr Heranwachsende hinterfragen die Situation in die sie hinein gezogen wurden.

Vielleicht gehörst auch du dazu… Du…du oder du…

Ihr braucht nur ein bisschen Mut. Euch macht keiner einen Vorwurf.

Erpressen

Menschen die euch lieben, erpressen euch nicht, benutzen euch nicht und manipulieren nicht.

Dies tun nur Menschen die Angst vor der Wahrheit haben.

Keiner von uns Großeltern, die wissentlich aus eurem Leben geschmissen wurden, wollen oder wollten euch nicht sehen.

Eure Oma’s und Opa’s lieben euch. Bedingungslos ❤️

Wir vermissen euch schmerzlich. Manchen nimmt der Umstand, euch nicht aufwachsen sehen zu dürfen, die Luft zum Atmen.

Mein Wunsch

Ich würde mir wünschen, dass es noch mehr mutige Kinder gibt, die jetzt hinterfragen. Eure Eltern haben niemals eine Entscheidung für euch und zu eurem Wohl getroffen… Ihren Frust laden sie, mit dieser unmenschlichen Entscheidung, bei den Kinden ab!

Ein bühnenreifer Egoismus, indem Kinder unfreiwillig die Hauptrolle übernehmen müssen.

Ich strafe erneut jeden der Lüge, der seinen Kindern erzählt, die Großeltern hätten keinerlei Interesse am Leben der Enkelkinder.

Verzweiflung

Mich macht es trauig aber auch wütend, wenn ich immer wieder verzweifelte Oma’s erlebe, die vor lauter Sehnsucht nach ihren Enkelkindern nicht schlafen können. Die darüber sogar krank werden.

Menschen die nicht nur die Kindheit ihrer Söhne und Töchter auf dem Gewissen haben, sondern auch ihre Eltern, ergötzen sich an deren Leid. Skrupellos.

Das Kind als Waffe

Ein fieser Krieg mit der Waffe *Kind*er…

In ihrer Wut und Trauer, über Dinge, die innerhalb einer Familie schief gelaufen sind, können und wollen sie sich nicht reflektieren. Ihr Spiegel ist blind.

Verletzungen, die nicht angeschaut werden, weil der Schmerz Triggerpunkte hervorruft.

Thron

In ihrer Welt sitzen sie auf einem Thron, in Siegerpose. [ausnahmlos jeder Entfremder] Die Diffamierungen, die sich Großeltern teilweise gefallen lassen müssen, kommen einem Schlag in die Magengrube gleich.

Allen entfremdeten Kindern wünsche ich tiefstem Herzen eine starke Resilienz. Ihr werdet sie in eurem weiteren Leben dringend benötigen. ❤️

Glaube

Mein Vertrauen und den Glauben an das Gute im Menschen werde ich nie verlieren. Ich hoffe jeden Tag, dass sich unsere Enkelkinder uns wieder zuwenden und viele Fragen stellen.

Es wäre das größte Geschenk, wenn ihr eure Großeltern wieder lieb haben dürftet, um später ein sorgenfreies Leben, mit allen Generationen führen zu können.

Unsere Sicht auf die Dinge kennen die Enkelkinder immer noch nicht. Es wird ihnen weiter verwehrt. „Argumente“ die einseitig sind, werden aufrechterhalten.

Irrsinnige Behauptungen

Es ist bedenklich, dass Eltern falsche Behauptungen vehemmt verteidigen und demzufolge die Kinder, mit Halbwahrheiten, sich selbst überlassen.


Meine lieben Enkelkinder 😍

Ich wünsche euch vier Sekunden Mut…

Weil Liebe die Antwort auf alle Fragen ist. ❤️