Ein entfremdeter Vater berichtet

Die Ex- Frau lernte ich in Nordbayern kennen. Doch schnell wurde klar, dass sie wieder in ihre alte Heimat, nach Südbaden zurückkehren wollte. Ein Jahr später hatte ich ein gutes berufliches Angebot in der Schweiz und wir zogen um.

Treibende Kraft des Umzuges waren von Beginn an die Schwiegereltern, die ein besitzergreifendes Verhältnis zu ihrer Tochter pflegten. So war es keine Überraschung, dass wir im selben Ort zwei Straßen weiter wohnten und täglich Kontakt zu den Schwiegereltern hatten.

Geburt unserer Tochter

Unsere Tochter wurde geboren. Ich arbeitete viel, baute ein Haus und musste feststellen, dass die Schwiegereltern sich immer mehr in unsere Ehe einmischten. Der Umzug ins Haus war ein Drama, weil wir jetzt einen Ort weiter wohnten.

Mit unserem Wunsch nach einem zweiten Kind waren die Schwiegereltern nicht einverstanden. “ Wir brauchen kein zweites Kind“ … so sagten sie. Die Ex- Frau konnte sich trotz intensiver Gespräche nicht ausreichend von ihren Eltern lösen.

Das zweite Kind bekamen wir dennoch…

Unser Sohn hatte ein speziell enges Verhältnis zu mir. Ich hatte bereits zwei ältere Söhne aus einer früheren Beziehung. Aber so intensiv war noch keines meiner Kinder auf mich zugegangen.

Der Kleine liebte mich heiß und innig und wollte mich ständig überall hin begleiten. Ich verbrachte zu dieser Zeit schon sehr viele Stunden im Wald beim Holzfällen. Das war ein wunderbarer Ausgleich und Stressabbau. Unsere Ehe wurde leider immer schwieriger.

Verhaltensweisen

Die Ehefrau legte allerlei merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag. So z.B. musste man sich nach Betreten des Hauses umziehen. Kleidung, die bereits draußen getragen wurde, musste im Haus sofort abgelegt werden. Wenn Besuch kam, wurde danach stundenlang geputzt und alles wieder keimfrei gemacht. Ganz egal zu welcher Uhrzeit!

Essen dagegen gab es noch und nöcher. Nie durfte man sich aber selbst bedienen, die Teller wurden einem randvoll gereicht. Leider auch den Kindern.

Meine Ex- Frau, ein ehemaliges Model, war auf über 100kg „angewachsen“. Die Kinder, es blieb nicht aus, folgten ihr.

Ich durfte die Kinder nie ins Bett bringen, dass wollte sie immer unbedingt alleine tun. Die Prozedur dauerte oft Stunden. Irgendwann wollte unser Sohn, dann auch nicht mehr mit mir in den Wald gehen. Dort gäbe es böse Geister.

Hinter meinem Rücken

Heute weiss ich, dass schon Jahre vorher hinter meinem Rücken an unserer Trennung gearbeitet wurde. Drahtzieher – die Schwiegereltern. Die Kinder wurden entsprechend darauf vorbereitet und nahmen schleichend eine ablehnende Haltung mir gegenüber ein.

Kroatische Familie

Da ich bereits ahnte, dass die kroatische Familie meiner Frau die Kinder an sich reissen wollte, zögerte ich eine Trennung noch zwei Jahre hinaus. Solang, bis es eben nicht mehr auszuhalten war.

Nacht und Nebel Aktion

Kaum war meine Frau in einer Nacht-und Nebel Aktion samt aller teuren Möbel ausgezogen, hatte sie noch schnell unser Sparkonto leergeräumt. On Top, wollten ab diesem Zeitpunkt, meine Kinder mich auch nicht mehr sehen. Unser Sohn weinte und schrie wie in Todesangst, als er für einen Besuch zu mir kommen sollte.

Hilfe

Ich holte mir vermeintliche Hilfe beim Jugendamt. Begleiteter Umgang wurde angeordnet. Der Umgangsbegleiterin erzählten die Kinder, dass ich sie eingespeert und festgekettet hätte. Der Sohn, damals 4 Jahre konnte sich angeblich an eine Szene erinnern, in der er 2 Jahre alt gewesen war. Geschenke zum Geburtstag wurden ungeöffnet zurück gegeben. Die Verfahrensbeiständin erkannte immerhin die Beeinflussung, wusste aber nicht was man dem dagegen setzten konnte. Auch Jugendamt und Richter sahen untätig zu. Niemand hatte eine Lösung parat.

Obwohl Deutschland’s Gesetze eigentlich alles enthalten, was es braucht um einer Entfremdung Einhalt zu gebieten, nahm das Schicksal seinen Lauf. Was nutzen uns Gesetze wenn sich nicht angewendet werden?

Kontaktverbot

Als ich eines Tages, zufällig auf der Straße, meiner Noch – Frau begegnete und mit ihr vernünftig reden wollte, fuhr sie daraufhin direkt zur Polizei. Sie erwirkte ein 4-wöchiges Kontaktverbot. Angeblich hätte ich sie bedroht und verfolgt. Meine Sichtweise interessierte niemanden. Keiner hörte meine Geschichte dazu.

ZACK!!! Ein Beschluss – Keine Annäherung auf 500m, keine Anrufe, keine E- Mails oder ähnliches.

Umgänge

In den begleiteten Umgängen war die Mutter stets durch ein Fenster in Sichtweite der Kinder. Beim ersten Termin war mein Sohn noch offen und hatte Freude daran, mit mir zu spielen. Dies hatte die Mutter durch das Fenster natürlich bemerkt. Beim nächsten Treffen war er wie ausgewechselt. Er saß nur da und schaute mich nicht an. Redete kein Wort. Es war nicht auszuhalten. Die erzwungene Abwehrhaltung gegen mich konnte ich nicht lange ertragen. Ich beendete das Umgangsverfahren.

Ich wusste, ich hatte die Kinder verloren. Ich gab auf…

Die Kinder hatten ein genauso ungesundes, enges Verhältnis zur Mutter, wie diese zu ihren eigenen Eltern. Als ich mich trennte, sagte sie zu mir “ Du hast mein Leben zerstört“. Eine Trennung gilt in ihrer Kultur als unehrenhafter Makel. Bis heute, 10 Jahre nach der Scheidung hat sie keinen neuen Partner. Das eine Scheidung natürliche nie das Leben deines Gegenübers zerstört, sondern eher eine zweite Chance bietet, hat sie nie verstanden.

Die einzigen, die das Drama um unsere Trennung zerstört hat, sind unsere Kinder.

Elternebene

Meine Ex- Frau hat sich dann zeitnah leider aus der gemeinsamen Eltern-Ebene verabschiedet. Im Normalfall können Kinder eine Scheidung sehr gut verkraften, wenn diese auf Augenhöhe verläuft. Wenn es Eltern gelingt, ihren Konflikt nicht über die Kinder auszutragen ist viel erreicht. Zum Wohl der Kinder, Erziehungsarbeit weiter leisten, ist der Ideallfall. Dazu braucht es aber regelmäßigen Umgang mit beiden Eltern… Und wenigstens ein Minimum an Kommunikation zwischen den Eltern.

Stattdessen musste unsere Tochter für mehrere Monate in eine Kinderpsychatrie. Als ich meinem Sohn nach 8 Jahren noch einmal gegenüber stand, sagte er: „Wir brauchen dich nicht“… Wen er auch immer mit „WIR“ gemeint hat. Vermutlich die krankhafte Sympiose dieser engen Familienbande. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich Atemnot.

Belastet

Leider kann ich mit der Situation nicht so entspannt umgehen, wie manch andere Eltern – diejenigen, die die Hoffnung nie aufgeben, dass ihre Kinder eines Tages zurückkommen werden. Ich glaube nicht daran. Ich will es auch nicht mehr! All die fehlenden Jahre, wir bekommen sie nicht zurück. Auch die Bindung kann nie das Gleiche sein, als wenn es den Kontaktabbruch in so jungen Jahren nicht gegeben hätte.

Akzeptanz

Ich habe akzeptiert, dass es so ist wie es ist. Es war nicht meine Entscheidung, auch nicht mein Wunsch. Es wurden „Fakten“ geschaffen, die nun zu meiner neuen Realität geworden sind. Ich habe gelernt damit zu leben. Insgesamt geht es mir ganz gut damit.

Schreiben

Vor drei Monaten bekam ich ein Schreiben des Anwalts meiner mittlerweile volljährigen Tochter. Sie verklagt mich auf Unterhalt – für ein Studium an einer Privatuniversität. Natürlich 3x so teuer wie ein regulärer Studiengang an einer öffentlichen Hochschule. Kein Anruf an mich, keine E-Mail von ihr. Sie hätte mich einfach fragen können. Ich hätte mich gefreut. Wir hätten eine gemeinsame Reglung- Lösung gefunden. So wird es nun erneut ein Gerichtsverfahren geben.

Das radikal ablehnende Verhalten der Symbiose- Familie wird von der nächsten Generation fortgeführt!

An meine Kinder

Ich hoffe, ihr könnt euch eines Tages aus dieser ungesunden Beziehung befreien und euren eigenen Weg gehen. Es ist so wichtig, damit auch ihr selbst eine glückliche und gesunde Beziehung später führen könnt.

Damit ihr nur mit eurem Partner das Schlafzimmer teilt, nur mit ihm im Bett liegt und nicht mit der gesamten Familie.

Das wünsche ich euch beiden sehr.

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Lieber Wolfgang, ich danke dir für deine ehrliche Ausführung. Ich habe desöftern schon über toxische Familienstrukturen geschrieben. Ein Herauskommen aus diesen zwanghaften Machenschaften, ohne Blessuren ist nicht möglich. Leider wird die nächste Generation das ihnen Beigebrachte so übernehmen.

Dir wünsche ich nur das Beste.

Mein Neujahrsgruß

Meinen lieben Lesern wünsche ich ein friedliches neues Jahr. Ein Jahr mit viel Vergebung und Akzeptanz. Ich wünsche euch, dass ihr die Vergangenheit ruhen lassen könnt und nach vorne schaut.

Ich wünsche euch, dass ihr gesunde Grenzen setzt und liebevollen Umgang mit euch selbst. Öffnet eure Herzen für die Liebe und all das Schöne im Jahr 2024. Ich wünsche euch ein Jahr voller positiver Energie und herzerwärmender Momente.

Das Leben ist und bleibt unberechenbar. Dennoch Lebens -und liebenswert. Immer.