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Mein persönlicher Alptraum

Ich bin Ivonne F. und komme aus Berlin. Zu Beginn meiner Geschichte waren meine Kinder 1 und 9 Jahre alt. Mittlerweile sind sie 10 Jahre und 18 Jahre. Richtig bewusst wahrgenommen habe ich die Manipulation, als ich 2012 mit meinen Kindern in ein Familienprojekt zog und einen Familienbetreuer, aufgrund häuslicher Gewalt hatte.

Ich verstehe die Welt nicht mehr

Unverständlicherweise, konnte mein Ex Freund die Betreuer so manipulieren, dass er immer wieder Zugang zu meiner Wohnung bekam. Ich war machtlos und diesem „Spiel“ausgeliefert. Auch das Jugendamt, was über alles informiert war, war mir keine Hilfe. Wie gehe ich mit der Situation um? Ein gewalttätiger Mann, der sich immer wieder Zutritt in mein Leben verschafft.

Meine große Tochter ist mein Ankerpunkt, sie tut mir sehr gut. Gibt mir Kraft, meine Geschichte zu verarbeiten, von der ich hier berichten möchte. Meine Tochter ist nicht das gemeinsame Kind mit dem Ex.

Zum Glück habe ich alle 14 Tage meinen Sohn bei mir. 24 Stunden, voller Liebe. Von Samstag bis Sonntag haben wir Mama- Sohn – Zeit. Der Kontakt tut mir gut und ich weiß es zu schätzen, dass mein Sohn zu mir kommt.

Von Anfang

Es war ein Tag wie jeder andere auch. Ich hatte einen Termin im Jugendamt, weil der Kindsvater regelmäßig die Besuchswochenenden mit seinem Sohn absagte. Wir wollten gemeinsam eine Lösung finden.

Nichts ahnend ging ich zu diesem Termin. Das Jugendamt schlug vor, dass der Vater an einem Seminar teilnehmen sollte, damit er sich über seine väterlichen Pflichten besser informieren kann. Ich war einverstanden, fand den Vorschlag gut und verließ positiv gestimmt das Jugendamt. Meinen besten Freund informierte ich über das Gespräch und darüber, dass ich Hoffnung habe. Mittags bekam ich einen Anruf vom Jugendamt, der mich stutzig machte. Man bat mich nochmals im Amt zu erscheinen. Mein Freund bot an, die Kinder in der Zwischenzeit zu betreuen. Aber ich hielt es nicht für notwendig. Ich versprach, mich gleich nach dem zweiten Termin zu melden. So gingen die Kinder und ich wieder zum Jugendamt.

Inobhutnahme

Wir betraten den Raum und ehe ich mich versah, nahm man beide Kinder sofort mit. Keine Erklärung, keine Worte… Nur Tränen. Meine Tochter fragte die Mitarbeiterin noch, was jetzt „passiert“… Du kommst zu anderen Kindern!!! Laut und verzweifelt schrie mein Kind. Ihre kleine Welt brach zusammen. Mein Sohn wurde mir ebenfalls regelrecht entrissen. Er konnte sich aber noch nicht ausdrücken, er war zu klein.

Leere

Meine Kinder wurden mir ohne Erklärung weggenommen. Ein Alptraum begann. Noch war ich unter Schock. Ich verstand nichts, konnte nichts fragen, war versteinert. Meine Stimme versagte, mir wurde schwindelig… Wie im Trance lief ich nach Hause. Dort verbarikatierte ich mich 2 Wochen lang. Meine Tage glichen einem schlechtem Film. Nicht einmal meine Familienbetreuer waren über diese gnadenlose Aktion im Bilde. Keiner wusste was hier geschieht… Niemand hatte eine Lösung. Meine Kinder waren einfach weg. Schonungslos, auch für sie!

Reha

Vor geraumer Zeit, hatte ich eine Reha beantragt, damit meine Kinder und ich zur Ruhe kommen konnten. Die häusliche Gewalt war allgegenwärtig. Jetzt flatterte mir die Zusage zur Reha ins Haus. Mir blieb nichts anderes übrig, als diese allein anzutreten. Aber das durfte nicht sein. Auch meine Kinder benötigten die Auszeit. Ich hatte Angst, immer.. Ich zitterte, immer. Was kommt als nächstes? Ich konnte doch nicht in meine Wunsch Reha Klinik fahren, ohne meine Tochter und meinem Sohn. Noch immer hoffte ich darauf, dass ich die Kinder mitnehmen darf.

Kontaktsperre

4 Wochen waren vergangen, ohne meine Zwei. Ich überlebte einfach nur, ich funktionierte, ich weinte. Die Mitteilung der Behörden war knallhart. Sie dürfen ihre Kinder nicht sehen, sie auch nicht zur Kur mitnehmen. KONTAKTSPERRE!!! Bitte was? Ich wusste nicht einmal wo man sie hingebracht hatte, keine Erklärung. Keine Information. Meine Kinder wurden zur Zielscheibe des Jugendamtes. Ich wurde wie eine Schwerverbrecherin behandelt, keiner stärkte mich und gab mir Mut. Ich bekam keine Antworten auf meine vielen Fragen. Ich konnte nicht mehr. War ausgebrannt und völlig am Ende.

Nur noch weg

Der Tag an dem ich die Kur antreten sollte, rückte näher. Ohne meine Kinder niemals. Hals über Kopf verließ ich meine Wohnung in Richtung Brandenburg. Ich wusste nicht was mein Ziel sein sollte, ich war gelähmt und ausgebrannt. Wie sich später herausstellte, suchte bereits die Polizei nach mir. Es war nicht schwer mich zu finden. Meine Kraft war auf Null. Die Polizei sagte mir in einem freundlichen Ton, ich solle freiwillig mitgehen. Wenn nicht, dann müssen sie handeln… Handschellen. Willenlos ergab ich mich. Mir war sowieso alles egal. Mein Leben wurde fremdbestimmt, ich hatte keinen Willen mehr.


Rotes Backsteingebäude

Nach einer längeren Fahrt standen wir vor einem roten Backsteingebäude. Keine Ahnung wo ich war. Gemeinsam gingen die Beamten mit mir in das Gebäude und „Übergaben“ mich dort. Einer Ärztin!!! Es dauerte bis ich begriffen hatte —- ich war in einer geschlossenen Psychatrie. Psychatrie!!! Warum? Meine Tränen liefen ununterbrochen. Warum holt mich niemand aus diesem Alptraum ab? Die behandelnde Ärztin wollte wissen was geschehen sei. Verdammt, woher sollte ich das wissen. Ich ahnte doch überhaupt nicht, welche Intrigen im Hintergrund liefen. Mir wurden Tabletten verabreicht, deren Einnahme ich verweigert habe. Nun begann das Aufnahmeverfahren der Klinik. Ich sah eine Spritze und schlussfolgerte dass sie mir etwas spritzen wollten. Laut hallte ein NEIN!!! durch das Behandlungszimmer. Ich schrie. Einer Blutabnahme stimmte ich jedoch zu. Der Ohnmacht nahe, verfrachtete man mich in ein Zimmer. Sofort erspähte ich die Liege mit Fixierungen. Meine ganze Kraft zusammen nehmend, wehrte ich mich mit Händen und Füssen. Danach hatte ich einen kompletten Filmriss…

Anwalt

Mein Zeitgefühl hatte mich verlassen. Ich war nur noch eine Hülle. Irgendwann durfte ich mit einem Anwalt telefonieren. Er teilte mir in kurzen knappen Worten mit: Sie wurden Zwangs eingewiesen. Ich sei eine Gefahr für mich und den Menschen, um mich herum. Meine Kräfte verließen mich erneut. Ich krampfte und schrie. Ich wollte, nein ich musste hier weg. Ich bin doch keine Gefahr! Wir vereinbarten am nächsten Tag ein erneutes Telefonat. Die erste Nacht in dieser Klinik war der Horror. Kein Auge konnte ich zumachen. Was würden sie im Schlaf noch mit mir anstellen? Am nächsten Tag erfuhr ich, dass ich per richterlichen Beschluss weggesperrt wurde. Es wurden 14 Tage anberaumt. Solange sollte dieser Wahnsinn dauern. Kein einziges Medikament bekam ich in den Mund. Ich lehnte sie alle ab.

Zu Hause

Nach 14 Tagen verließ ich die Klinik und fuhr nach Hause. Dort wartete die nächste Überraschung auf mich. Meine Wohnung war ein einziges Chaos. Sie wurde durchwühlt. Keiner wusste Bescheid, was in den 14 Tagen in meiner Wohnung geschehen ist. Nun fügte sich aber ein Puzzle Teil dem Nächsten. Mein Betreuer durchsuchte meine Wohnung nach meinem Pin des Telefons. Ich hatte es nicht mitgenommen. Das konnte alles nicht wahr sein. Wie ekelhaft können Menschen sein? Ein Traumata jagte das nächste. War ich etwas stabil, kam die nächste Hiobsbotschaft. Ende Januar 2014, konnte ich dann doch endlich, meine Reha antreten.

Essstörung

Die ganzen Erlebnisse hinterließen ihre Spuren bei mir. Ich bekam eine akute Essstörung und natürlich massive psychische Probleme. Es war einfach alles zu viel. Das Vertrauen in Menschen und in Ärtze hatte ich verloren. Dennoch konnte ich mich einer Psychologin öffnen und so langsam kam ich wieder zu Kräften. Ein Brief vom Familiengericht schlug nochmals richtig ein, so dass ich wieder zusammen gebrochen bin. Ich sollte einen Termin wahrnehmen. Es war nicht realisierbar, da ich mich nicht in meinem Heimatort befand. Drei Monate blieb ich in Reha. Sie stabilisierte mich so gut es unter diesen Umständen ging.

Wohnung weg

Während der Reha, setze man mich auch noch Wohnungstechnisch vor die Tür. Alles sollte leergeräumt werden. Nun war ich auch noch Obdachlos. Meine Aussicht auf ein ruhiges, normales Leben schwand von Tag zu Tag. Zurück von der Reha, zog ich vorerst bei meinem Freund ein. Nun musste ich mein Leben ordnen . Ein Anwalt war dringend notwendig. Der Schriftverkehr zwischen dem Kindsvater und mir, ging nun über unsere beiden Anwälte. Es sollte wieder zu einem Termin vor dem Familiengericht kommen. Kurz vorher, erfuhr ich endlich wo sich meine beiden Kinder aufhielten. Nach 5 langen Monaten durfte ich sie endlich sehen.😢 Meine Tochter war verändert, freute sich aber über unser Treffen. Dennoch war sie zurückhaltend. Mein Sohn wich mir nicht von der Seite. Der Kleine freute sich so sehr über unser Wiedersehen. Es war eine nüchterne Zweigstelle des Jugendamtes. Aber was machte es mir aus. Ich hatte meine Kinder für einen glücklichen Moment wieder. Die „Erzieher“ meiner Kinder antworteten nur lustlos und aggressiv auf meine Fragen. Diese Ohnmacht war wieder einmal nicht auszuhalten.

Alleiniges Sorgerecht

Zwischenzeitlich beantragte der KV das alleinige Sorgerecht für meinen Sohn. Ich verstand es nicht, denn sein Interesse an dem Jungen war nicht sehr groß. Den Alltag mit seinem Sohn hat er nie erlebt oder forciert. Und nun sollte das Kind zu ihm. Eine Psychologin begutachtete uns beide. Regelmäßig erschien ich bei diesen Terminen. In dem dreiviertel Jahr, in dem uns die Psychologin begleitete erschien der Vater 3-5 mal. Wieder einmal mehr war ich psychisch instabil. Das „Thema“ Kinder ließ mich immer wieder in Tränen ausbrechen. In welchen Teufelskreis war ich nur hinein geraten? Ich konnte nicht mehr. Meine Tränen wurden mir wieder zum Verhängnis. Schon wieder wurde mir Instabilität diagnostiziert. Alles was ich tat war falsch. Einer Mutter, die Tränen um ihre Kinder zum Vorwurf zu machen, ist unbegreiflich.

Gerichtsverhandlung

Voller Mut ging ich erneut den Weg zur Gerichtsverhandlung. Allerdings wurde ich dort so herablassend behandelt. Eine Schuldumkehr fand statt. An allem gab man mir die Schuld- ich trug die alleinige Verantwortung für die Vorkommnisse. Sprachlos!!! Es fielen so viele unschöne Worte in meine Richtung, die möchte ich hier nicht wiederholen.Ich hatte Mühe die Ruhe zu bewahren. Nach Rücksprache mit meinem Anwalt beruhigte ich mich wieder und die unterbrochene Verhandlung konnte fortgesetzt werden. Meine Emotionen hatte ich kaum im Griff. Soviel Unterstellungen, Lügen und Intrigen musste ich mir anhören und verarbeiten. Meine Überlegung in die nächst höhere Instanz zu gehen, ließ ich wieder fallen. Der Kindesvater, der mich schlug, der mich nötigte und betrog, er ging als Held und Saubermann hervor. Was für eine kranke Welt. Ich erholte mich nur schwer von dieser demütigenden Verhandlung.

Lebensmittelpunkt

Es wurde verkündet, dass mit sofortiger Wirkung mein Sohn seinen Lebensmittelpunkt beim Vater hätte. Alle 14 Tage darf ich ihn zu mir holen – 24 Stunden und abwechselnd zu seinem Geburtstag. Ich zitterte am ganzen Leib als der Richter es aussprach. Mein Leben war kaputt. Meine Tochter, die nicht vom Ex stammt, war nie ein Thema bei Gericht. Warum wurde mit zweierlei Maß gemessen? Meine Tochter durfte auch ohne große Umwege wieder zu mir zurück. Mein Sohn verblieb beim Vater. Die Geschwister wurden wieder getrennt. 2016 bezogen meine Kinder ihr altes- neues Zuhause. Zumindest für die Beiden hatte die Odyssee ein Ende.

2023

Die Manipulationen gehen weiter. Der KV scheut keine Mühe, Rufmord über mich zu verbreiten. Mein Sohn bekommt Gerichtsunterlagen als Lektüre zum Lesen. Es wird behauptet , ich liebe meinen Sohn nicht. All das wird dem Kind erzählt und noch so vieles an Unwahrheiten mehr. Noch heute leiden wir alle unter den traumatischen Ereignissen der Vergangenheit. Ich kann die Uhr nicht zurück drehen. Aber eines kann ich versichern. Ich liebe meine Kinder ❤️ und hätte ihnen gern diese leidvolle Erfahrung erspart. Für meine Kinder bleibe ich stark, obgleich mir oft meine Würde genommen wurde.


Liebe Ivonne, beim Lesen deiner Geschichte, schon per E-Mail liefen mir unaufhaltsam die Tränen. Du bist stärker als du denkst, denn dass was du erleben musstest, ist kaum in Worte zu fassen.

Danke für deine Offenheit, hier darüber zu sprechen. 🖤