Mein Name ist Ines . Ich bin 55 Jahre und Großmutter zweier wunderbarer Enkelkinder. Meine Enkeltochter ist ist 7 und mein Enkelsohn 5 Jahre alt.
Entsorgte Oma
Leider bin ich eine entsorgte Oma und darf somit meine beiden Enkelkinder seit 2,5 Jahren nicht mehr sehen.
Da mich dieser Verlust emotional sehr mitnimmt, habe ich auf Instagram der Gruppe der Verlassenen Mütter und Väter angeschlossen. Bei unserem ersten persönlichen Zusammen-Treffen am 19.03.23 in Hamburg lernte ich so wunderbare Menschen und ihre Schicksale kennen. Unter anderem auch Elvira, die ebenfalls wie ich eine entfremdete Oma ist. Elvira hat das Buch „LÖWENMUT„ Das Buch geschrieben und fragte mich, ob ich einen Gastbeitrag in ihrem Blog schreiben möchte. Diese Einladung nahm ich sehr gern an, um auf das Schicksal der entfremdeten Kinder und deren Angehörigen aufmerksam zu machen.
Beginn der Entfremdungsgeschichte
Meine Entfremdungsgeschichte beginnt schon mit der Geburt meiner Enkeltochter 2016, die leider einen Tag nach der Geburt bedingt durch eine OP einen Schlaganfall erlitten hat, dessen Symptomatik sich mittlerweile durch regelmäßige, spezielle Therapien aber Gott sei dank sehr gemildert hat. Ich weiß noch wie die kleine Maus damals auf der Kinderintensivstation lag und ich sie besuchen wollte. Ich arbeitete damals auch in dem gleichen Krankenhaus nicht unweit dieser Station und ging die Treppen zur Station herunter, klopfte an die Tür, indem meine Enkeltochter lag, sah meine Tochter, sah ihren Partner, sah die kleine Maus. Das Zimmer aber durfte ich nicht betreten.
Meine Tochter teilte mir mit, dass es der Vater des Kindes nicht wünscht, dass ich anwesend bin.
Natürlich machte ich mir große Sorgen um das Wohlergehen meines Enkekindes.
2017 wurde mein Enkelsohn gesund geboren. Ich liebe beide sehr.
Nach meiner Wahrnehmung führt der Vater meiner Enklelkinder leider das familiäre Regime weiter an und meine Tochter fügt sich dem. Der Kontakt zu mir wurde immer mal für kurze Zeit eingestellt. Kontakt zum Opa der Enkel, meinem Exmann bestand auch nur sporadisch.
Rachegefühle
2008 trennte ich mich von meinem damaligen Ehemann – 2011 erfolgte die Scheidung. Offenbar ist dieser immer noch sehr gekränkt, so dass sich mir der Eindruck aufdrängt, er versuche über meine Töchter und Enkelkinder, auch mit Hilfe seiner neuen Frau, die er 3 Monate nach unserer Scheidung heiratete, mich aus Rache von der Familie zu trennen. MICH FERNZUHALTEN…Dies geschieht vor allem durch verletzende, mich persönlich kränkende „Kommunikation“. Falls sie überhaupt noch stattfindet.
Ablehnung erfolgte nun auch von Tochter Nummer zwei.
Ich habe nun keinerlei Möglichkeit mehr, mit meiner Familie in Kontakt zu treten.
Sie lehnte vor ca. 6 Monaten den Kontakt zu mir kommentarlos ab. Seither ist auch sie nicht mehr erreichbar.
Die Sorge um die beiden Enkelkinder und deren Mutter hat mich vor ca. einem Jahr dazu veranlasst, einen Brief an meinen Ex-Mann zu schreiben, Dort verlieh ich meiner Sorge Ausdruck.
Gleichzeitig wollte ich ihn um ein klärendes Gespräch bitten. Offensichtlich pflegt die Familie meiner Tochter noch Kontakt zu ihm.
Dieser Brief wurde aber als Einmischen meinerseits von Seiten des Ex- Mannes abgetan, nach dem Motto: „Wenn ich den Mund aufmache, enstehen immer neue Probleme“. Nach seiner Auffassung sei alles in bester Ordnung. Er hat intensiven Kontakt zu den Enkelkindern. Eine Information über irgendetwas erhalte ich nicht. Alles wird bewusst totgeschwiegen. Die Enkel werden manipuliert. Vielleicht erzählt man ihnen, ich sei tot, böse oder ähnliches. Schlichtweg, ich bin nicht mehr Existent.
Vermissen
Es gibt ein Video von Juni 2022 als ich meine Enkelkinder und deren Mutter zufällig traf und mir meine Enkeltochter ganz stolz ihr im Kindergarten gefertigtes Armband zeigte. Sie ließ verlauten, dass sie mich arg vermisste. Mein Enkelsohn ging schon damals erschrocken 3 Schritte zurück und versuchte sich hinter einem Baum zu verstecken.
Ich bot meiner Tochter an bei mir einen Kaffee zu trinken, keine 2 min Fußmarsch entfernt. Eine gute Gelegenheit über unsere Probleme einmal zu sprechen. Dies wurde von meiner Tochter empört aufgenommen. Vor den Kindern drohte sie mir die Polizei zu rufen.
Im September 2022 begegnete ich wieder meiner Tochter und den Enkelkindern auf einem Parkplatz. Ich begrüßte die Kinder lächelnd mit ihren Namen. Schon wieder wurde ich mit dem Hinzuziehen der Polizei bedroht.
Beide Kinder liefen schreiend und total verunsichert davon. Sie rannten aufgebracht vor ihrer eigenen Oma weg.
Ich war sprachlos.
Die Reaktion meiner Tochter habe ich auf meinem Instagram Account „Oma ohne Enkelkinder“ am 30.01.2023 veröffentlicht. Ich spreche hier von der viel dokumentierten Schuldumkehr. Danach teilte sie mir per Whatsapp mit, dass sie das Jugendamt über mein“ FEHLVERHALTEN“ informiert hätte. Ihr wurde dort gesagt, dass mir meine Tochter keinerlei Gründe nennen muss, weshalb sie den Kontakt zu den Enkelkindern verbietet. Ich nenne es hintertreiben, ein fieses Machtspiel.
Du hast meine Entscheidung zu akzeptieren! Aussage meiner Tochter. Heute bezweifle ich, dass dieses Gespräch jemals stattgefunden hat. Die Entfremdung war in vollem Gange.
Von Seiten meine Ex- Mannes, der Kindesmutter und des Kindesvaters heißt es immer wieder :“ „Du hast alles kaputt gemacht.“
An Absprachen halte ich mich nicht und das wäre die Erklärung dafür, dass der Kontaktabbruch legitim ist. An allem trug ich die alleinige Verantwortung. Ein Teufelskreis!
Auf mein Nachfragen um welche Absprachen es sich denn handle, konnte man mir keine Antworten geben. Welches Ereigniss zum Abruch genau führte, auch dafür gibt es keine aussagekräftige Antwort. Bis heute, weiß ich nichts genaues. Alle schweigen und bürden mir die Verantwortung auf. Feiges Handeln. Wie alle Entfremder…
Meinen beiden Töchtern, als auch meinem Ex-mann habe ich die Hand gereicht, ein Gesprächsangebot unterbreitet. Die Reaktionen waren destruktiv und verletzend. Keiner zeigt sich Gesprächsbereit.
Die Kommunikation ist seit langem ein Problem in meiner Familie. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ich frage mich, was verschweigt man und warum wird der Kontakt zu meinen geliebten Enkelkindern torpediert?
Ich verstehe es nicht und würde es aber sehr gern.
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht voller Liebe an die Beiden denke. Ich vermisse euch so sehr. Ich hoffe, irgendwann fügt sich alles zum Guten. Ihr beiden Schätze habt nur das Beste verdient.
Ich wünsche euch, dass ihr Liebe, Glück und Geborgenheit finden könnt.
Liebe E.- Lieber L. *Ich werde immer für euch da sein, möchte euch mit jeder Faser meines Herzens beschützen.* Dies wird mir aber verwehrt.
IN LIEBE *OMA*
Liebe Ines, auch dir danke ich das du uns deine Geschichte erzählst. Mir ist diese Ignoranz hinlänglich bekannt. Entweder sind sie alle feige, oder es fehlt den Entfremdern tatsächlich jedes Argument. Um dies herauszubekommen, müssten sie reden… Und da sind wir wieder an dem Punkt der Kommunikation heißt.
Ich wünsche dir und deinen Mäusen, dass ihr wieder ein Oma- Enkelkinder Leben führen könnt. Weil unsere Kinder ihre Wurzeln verdient haben.