Ich geh leben

Vielleicht ist die Überschrift des neuen Blogs provokant, vielleicht regt sie dich aber auch zum Nachdenken an.

Vielleicht siehst du es ja genauso…

Aber der Reihe nach.

Learnings

Meine Fehler und davon gibt es eine Menge sind jetzt meine Stärke. Meine Learnings, auf die ich rückblickend, nicht mehr verzichten möchte.

Hier jeden einzelnen aufzuzählen, wäre mühselig und wenig erfolgsversprechend. Also werde ich im allgemeinen darauf eingehen, wie wir unsere Fehler zu unserem Freund werden lassen.

Wie kann ich mir selbst verzeihen

Vorab an alle lieben Menschen, die sich mit Selbstzweifeln quälen: “ Tritt dich nicht selbst, wenn du schon am Boden liegst“.

Ich versuche sehr offen mit meinen Fehlern der Vergangenheit umzugehen, da ich der Meinung bin, erst wenn wir uns selbst ganz radikal und ehrlich begegnen, sind wir authentisch. Dann gelingt es uns auch, anderen Menschen gegenüber offen zu sein. Vorallem echt.

Fehlerhafte Entscheidungen in emotionalen Phasen unseres Lebens, lassen sich so gut wie nie vermeiden. Dies tut man unbewusst, oder auch bewusst. Bewusst, aus einem Schmerz heraus, der in einer Ohnmacht entstanden ist.

Hierfür dürfen wir jetzt, sofern wir reflektiert sind, die volle Verantwortung übernehmen.

Scham und Schuldgefühle

Eine ganz schlimme Kombi, die uns oftmals animiert, die Augen vor der Realität zu verschließen. Falls dich diese Gefühle begleiten, bitte hole dir Hilfe. Auch mir hat eine zweijährige psychologische Unterstützung sehr geholfen. Danke Vera. 🫶

Schuldgefühle stehen dir immer im Weg, um wirklich Verantwortung für dich zu übernehmen.

Dieses Gefühl vernebelt deinen Blick. Es legt einen Schleier um dein Sein und du erkennst nicht, was du wirklich brauchst. Du boykotierst deine eigene Sicherheit, die du gerade in traumatischen Phasen so dringend benötigst.

Vergangenheit

Liegt unsere wahre Stärke nicht darin, sich von Situationen zu lösen, die uns weiterhin verletzen und unser Trauma aufrechterhalten?

Befreien wir uns von dem Gift der Vergangenheit! Schaffen wir Raum für Heilung. Die Reise zur Selbstachtung beginnt, wenn wir uns von den Fesseln des Traumas zu lösen beginnen.

Es ist wichtig, sich von Umständen zu entfernen, die uns weiterhin Schmerz und Verletzungen zufügen.

Ich wurde einmal gefragt “ Aber wie lasse ich die Probleme meiner Vergangenheit los“ Die Antwort liegt schon in der Frage… •Es ist Vergangen•…

Betrachte sie als etwas, was gewesen ist. Es muss dich heute nicht mehr beschäftigen. Es sei denn du schreibst Blog’s. 😉

An deinen Erfahrungen bist du gewachsen. Alles passiert nur ⬇️

In einem kleinen Teil deines Lebens.

Es ist nicht dein ganzes Leben 🫶

Hindernisse

Als ich meine Therpie beendet hatte, habe ich mir geschworen, keinen Menschen mehr in mein Leben zu lassen, der meine Grenzen nicht respektiert. Auch ich musste mir schlimme Worte, Szenen, fiese Attacken und Übergriffigkeiten gefallen lassen, die ich heute niemandem mehr gestatten würde.

Leben heißt nicht, die Erwartungen anderer zu erfüllen, sondern liebevoll zu sich selbst zu sein. Wer sich einmal entschieden hat, etwas zu verändern wird jedes Hindernisse überwinden.

Herausforderung

Meine Therapeutin sagte einmal zu mir: „Gegenwind bedeutet nicht, dass es die falsche Richtung ist, sondern ein Weg der dich stärker macht“.

Ganz deutlich möchte ich dennoch erwähnen, dass ich mich hier auf Gespräche auf Augenhöhe beziehe. Mit mir wurde definitiv auch anderes gesprochen. Es wurde geschrien, beleidigt und gedemütigt.

Mobbing

So leid es mir tut. Zum ersten Mal verwende ich dieses Wort:

Es war ▪︎Mobbing▪︎ Eine perverse Form, des Ausradierens… Es gibt nichts Schönzureden!

Du wirst immer genug Kraft haben, um dass richtige zu tun. Aber nie genug Energie um das Falsche aufrecht zu erhalten. Glaubt mir, die stärksten Menschen sind nicht die, die immer gewinnen. Es sind die, die nicht aufgeben, wenn sie einmal verloren haben.

Wer deine Last nicht getragen hat, hat keine Ahnung wieviel sie wiegt.


Die sind für mich gestorben

Wenn erwachsene Kinder den Kontakt abbrechen, fällt nicht selten dieser Satz. Sie brechen mit Personen, ihren Eltern die sie ein Leben lang kennen, von denen sie einmal physisch und emotional abhängig waren. Wie wir alle,damals als Kinder.

Gedankenkotze eines Kontaktabbrechers:

„Ich möchte den anderen verletzen. Ich möchte ihm einen Denkzettel mitgeben, den er so schnell nicht vergisst“.

„Ich möchte ihm eine Wunde zufügen, die nur ich wieder schließen kann. Nur dann, wenn ich dazu bereit bin. Ich habe die Fäden in der Hand“.

Was machen diese Worte mit dir?


Zu unserer Mutter und dem Vater werden wir immer eine Bindung haben. Nicht zu verwechseln mit Beziehung.

Selbst wenn die „Beziehung“ zur Mutter oder zum Vater beendet wird – die Bindung bleibt •Lebenslang•

Den Kopf können wir überlisten, ausschalten, steuern. Das Herz hingegen lässt sich auf keine Spielchen ein. Also muss jetzt der Kopf das Herz zum Schweigen bringen. Der Kopf bedient sich nun einer Methode, die uns Menschen *eigentlich* nicht dienlich ist.

Selbstgespräche im Kopf

Heftig und laut spricht der Kopf:

„Der/die andere ist rundherum der/die Schuldige. Dass Arschloch was alles kaputt gemacht hat“.

Unbedingt, muss ich ihn/sie entmenschlichen, zum Monster degradieren. Meine „Schuldgefühle“ damit aushebeln.

Mein Kopf muss jetzt lauter sein, als das Herz. Die Persona non Grata, ich muss sie entstehen lassen. Genialerweise auch noch für die Außenwelt.

Der Kopf erfindet eine Story, die diese Spaltung rechtfertigt. Eines aber ist die bittere Wahrheit. Diese „Ent – Bindung“ zu den eigenen Eltern ist für das Herz brutal. Denn damit leugnet man ständig seine Gefühle. Das Ego hat vorerst gewonnen.

Das trauige und schlimmste in dieser Show. Es wird dem Anderen nicht mehr gestattet, ein fühlendes liebevolles Wesen zu sein, dass möglicherweise auch Dinge bereut.

Resultat, man bleibt lieber verbohrt und versteinert! Ein kalter Stein, der keinerlei Empfindungen zur Mutter oder zum Vater duldet.

Gewinnen

Der Kopf muss gewinnen. Denn wenn man zurück ins Herz geht, fühlen auch die erwachsenen Kinder viel Schmerz. 😢

Jeder Fehler aus dem wir lernen ist ein Erfolg.

Menschen, die Angst haben zu ihren Fehlern zu stehen, haben immer ein geringes Selbstvertrauen.

Sie fordern von sich,nach außen immer perfekt erscheinen zu müssen. Einen Fehler einzugestehen, birgt für sie das Risiko abgelehnt zu werden. Die Leugnung ihrer Fehler, ist nichts anderes als Selbstschutz.

Es wäre großes Kino, könnte der ein oder andere Fehler verzeihen, anstatt die Schwächen seines Gegenübers, für den Moment auszunutzen und wiederkäuend zu thematisieren.

Was ich heute nicht mehr tun würde

Menschen, die bewusst andere verletzen, denen würde ich keine Beachtung mehr schenken.

Menschen, die mich und mein Inneres nicht kennen, erlaube ich kein Urteil über mich.

Provokationen würde ich aus dem Weg gehen.


„Kritiker“ die nur vom Hören – Sagen ihre Weisheiten verteidigen, bleiben kleine unreife Kinder, mit denen sich keine Diskussion jemals lohnen wird.

Konstruktive Kritik ist eine Botschaft, die ich jederzeit annehmen würde. Einen Meinungsmacher, der für mein Leben ohne Bedeutung ist, würde ich überhören, statt mich darauf einzulassen.

Image ist eine maßgeschneiderte Zwangsjacke

Irgendwann wird jedem das selbst auferlegte Image zu eng. Das Bild das “ fehlerlose“ Menschen nach außen abgeben möchten, entspricht selten ihrem Innern. Es ist aufgesetzt.

Ein bestimmtes Image kann zur Masche werden, weil sie glauben, bei anderen besser anzukommen. Vielleicht braucht es nur Zeit, um irgendwann unglaubwürdig zu wirken.

Vielleicht tickt die Uhr schon rückwärts und man merkt, dass das Imponiergehabe, als „Werbung“ für die makellos weiße Weste, out ist.

Nicht selten kann ein künstliches Image zum viel zu engen Korsett werden.

Aber auch, zum heftigen Bumerang.

Das [falsche] Image könnte zur Verpflichtung werden, die eine Persönlichkeitsentwicklung blockiert und somit verhindert, dass man sich weiter entwickelt.

Verdammt seltsam, wie manche Menschen erwarten, dass du Dinge akzeptierst, mit denen sie selbst nicht einverstanden wären, wenn du es tun würdest.

E.L.