Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel…
Dennoch ist mein Herz geflutet, geflutet in einem Tränenmeer…
Gelingt es mir, diesen Blog zu schreiben… Ich weiß es noch nicht.
Nichts anderes bleibt mir übrig als wieder meinen Schutzmechanismus zu aktivieren, die Tränen wegzuwischen und mich wieder, ja wieder einmal mehr zu erden.
Der Schmerz hat mich seit Tagen im Griff und doch geht jeden Tag die Sonne wieder auf und tief im Herzen weiß ich – es wird alles gut.
Es gibt kein Gefühl, was nur annähernd beschreiben kann, wie ich mich gerade fühle. Oft werde ich gefragt, wie hältst du das alles aus… Ich glaube aus tiefsten Herzen, Gott lässt uns nicht im Stich…
Nein, niemals! darf die Verzweiflung Oberhand bekommen, ich werde meinen Mut nicht verlieren, denn da draußen gibt es ein Menschlein, dass mich vielleicht noch dringend brauchen wird.
Die unbeschwerte Zeit des kleinen Jungen
Eines Tages wurde ein kleiner Junge in diese Welt geboren, der sofort mein Herz gestohlen hatte.
Ich werde keine Namen oder Anfangsbuchstaben nennen, denn Datenschutz wird sehr groß geschrieben in unserem Land….
KINDERSCHUTZ – LEIDER NICHT SO!!
Als der kleine Junge das Licht der Welt erblickte, sollte es erst einmal nichts als Liebe und Glück geben. Noch wusste keiner, dass für den neuen Erdenbürger, sehr viel später, nichts anderes als schwerwiegende Probleme vorgesehen waren.
Die unbeschwerte Zeit des kleinen Jungen dauerte sieben schöne Jahre an. Dann kam der Tag X, an dem das Kind Lebewohl sagen musste… Lebewohl zu Personen, die ihm sein Leben bedeuteten.
Das Desinteresse einer ganzen Familie an der Seele des kleinen Jungen wurde mehr als deutlich und ist nicht zu verzeihen!
So ist anzunehmen, dass ab seinem achten Lebensjahr, jeder neue Tag für ihn, ein Kampf war. Ein „Abenteuer“ der besonderen Art. Ein Abenteuer in dem es nie ums Leben, sondern immer nur ums Überleben ging. Tag für Tag.
Er will einfach nur Kind sein!
Mit der Zeit gewöhnte sich seine kleine geschundene Seele an diesen steinigen Lebensweg und er musste seine Erinnerungen in eine Schublade packen, denn Rückschau würde ihm weh tun. Auch hier galt es zu Überleben, statt zu leben! Der kleine Junge aber wollte doch diese Schmerzen nicht fühlen. Er will einfach nur Kind sein!
Die Erinnerung verblassten, daran, wo seine kleinen Füßchen das Laufen lernten, wo er nackt im Regen tanzen durfte. Wo er das erste Mal mit Tomatensoße verschmierten Mund saß…
Das kleine Herz hatte kein Vertrauen mehr, es wusste nicht mehr in welche Richtung es schauen durfte, Längst hatte es vergessen, wie sich Unbeschwertheit anfühlte. Warum ist das Leben so gemein zu mir?
Wie die drei Emoji Äffchen, sieht , hört und sagt nichts.
Irgendwann stumpft auch ein so kleines Seelchen ab. Warum nimmt man diese stummen Schreie nicht wahr? Warum verharrt man starr, wie die drei Emoji Äffchen, sieht , hört und sagt nichts.
Manchmal dachte er sicher über seine Situation nach, aber es war zu spät….. Das Schicksal nahm seine Achterbahnfahrt ungebremst auf.
Was war mit den vielen anderen Kindern… Den Kindern die unbeschwert von Oma und Opa erzählen konnten? Alles in ihm vibrierte, Wut, Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit machten sich in seinem kleinen Körper breit. Sie nahmen ihn in Besitz und folterten seine Seele erbarmungslos.
Es trifft mich tief, wenn ich sehe, was einst aus einem verheißungsvollen kleinen Jungen geworden ist. Ich bete, jeden Tag, Gott möge ihm die Kraft geben, seine geschundene Seele zu heilen. Spreche am Tag, zig Affirmationen um ihm Kraft zu geben.
Am liebsten würde ich meine schützende Hand über ihn legen und sagen…
Mein Junge, dies alles war ein ganz schlechter Traum… Komm, wir laufen noch einmal, wie damals, barfuß über unsere Wiese…
Damals, als du noch das unbeschwerte kleine Kind warst
Damals, als noch nicht ein Rucksack voller Sorgen auf deinen Schultern lastete
Damals, als deine Welt noch heil und in Ordnung war…
Damals, als du in meine Arme liefst und ich deinen Schmerz einfach weg pusten konnte
Damals, als deine größte Sorge war, ob wir Bob der Baumeister schauen oder Happy Feed
Damals, als du um dein Leben weintest, weil du eine kleine Zecke eingefangen hattest…
Heute weinst du um dein Leben, dass dir einfach mal so geklaut wurde…
Du trägst eine Last, die niemals ein Kind tragen sollte und wahrscheinlich laufen dir nur noch still die Tränen an deinen Wangen herunter.
Dein Leid ist mein Leid und ich möchte dir so gern alles abnehmen. Alles auf Werkseinstellung zurück fahren, denn einen so fiesen Lehrmeister, der sich sich Schicksal nennt, benötigt kein einziges Kind.
Deine Verletzungen sind meine Verletzungen, weil das Erlebte in uns bleibt.
Du bist nicht allein… Ich schwöre bei Gott, du bist beschützt , es gibt Menschen die dich auffangen, deine Seele mit einem Pflaster versehen und alles dafür tun würden, dir dein unbeschwertes Leben zurück zu geben… Alles Menschenmögliche werde ich tun, damit du wieder glücklich und frei sein kannst.
Wo Erbarmen ist, da ist die Liebe
Ich stütze dich, wenn du magst. Ich gebe dir den Mut daran zu glauben, dass alles gut wird… Wie könnte ich dich jemals nicht lieben und dein Hoffnungsträger sein?
Heute lacht die Sonne, so als ob sie uns Mut geben möchte, den nächsten Schritt zu gehen.
Ich bete für die Menschen und deren Menschlichkeit, die jetzt für dich noch Verantwortung tragen.
Ich fühle die Präsenz deiner Schutzengel sehr stark… Bitte hör nicht auf zu träumen von einer besseren Welt.
Du bist liebenswert, wertvoll und einfach nur toll. Lass dir niemals etwas anderes einreden – von Niemanden!
Glaube an dich mein Junge, denn ich tue es auch!
ICH LIEBE DICH….
Mit all deinen Farben
und deinen Narben
hintern den Mauern,
ja ich seh dich…..
(Sarah Connor)
DEINE OMI
Fürchte dich nie, nie niemals davor, dass zu tun was richtig ist, speziell dann, wenn das Wohl eines Menschen (…) auf dem Spiel steht. Die Strafe der Gesellschaft ist nichts, verglichen mit den Wunden, die wir unserer Seele zufügen, wenn wir wegschauen.
Martin Luther King