Vorbereitung zur Entfremdung

Ich bin M. und habe ein 5jähriges Kind. Ich möchte vorerst anonym bleiben, deshalb nenne ich hier auch nicht das Geschlecht meines Kindes.

Meine Geschichte geht leider jetzt erst so richtig los. Die „Vorbereitung“ der Entfremdung laufen nun aber bereits 3,5 Jahre.

Mein Kind habe ich zuletzt vor 35 Tagen gesehen. Die Zeit davor, im 14 tägigen Rhythmus.

Vorahnung

Leider wusste ich, dass der Tag kommen wird und entwickelte regelrecht Panikattacken – Angstzustände. War mein Kind bei mir, war alles wunderbar. Es suchte meine Nähe. Wir spielten und lachten gemeinsam. Einfach Genuss pur – Mutterliebe ❤️

Da mein Lebensgefährte auch ein Kind hat, lebten wir die Zeit, wo wir zu viert waren, intensiv. Seit 3 Jahren sind wir ein Paar. Die Kinder sind gleichaltrig, so konnten wir beide mit viel Liebe und Geduld aneinander gewöhnen. Das Gefühl von kompletter Familie bestärkte uns darin, dass wir das richtige taten.

Unmut bei anderen

Leider passte es nicht jedem. Der Kindsvater und dessen Mutter trichterten dem Kind Aussagen ein, mit dem ein kleines 5 jähriges Kind wenig bis gar nichts anzufangen weiß. Diese Momente der Gehirnwäsche wiederholten sich ständig. Mit der Zeit merkte ich, dass mein Kind sich mitten in einem Loyalitätskonflikt befindet. Meine Bemühung es aufzufangen kostete Kraft. Ich wollte es liebevoll begleiten, ohne diesen mentalen Stress.

Veränderung

Sobald mein Kind beim Vater war, zeigte es mir immer häufiger die „kalte Schulter“. Mit viel Wut im Bauch, schrie es mich immer wieder an. Die Telefonate waren von kindlichen Zorn durchzogen. Einen Satz vergesse ich nicht – Lauthals meinte es am Telefon zu mir: „Wir sind doch keine Familie… Ich komme nicht mehr zu euch“… „Ich will dich nicht mehr sehen“. Mein Mutterherz weinte… Woher kam diese Wut?

Hilfsangebote

Immer wieder versuchte ich mit dem Vater eine Einigung zu erlangen. Sich auf neutralen Boden zu treffen. Es ging schließlich um unser Kind. Sein Interesse daran war gering, er blockte ab. Ich wollte aber dringend Hilfe für das Kind. Es benötigte Hilfe.

Verleumdungen

Irgendwann traute ich mich den Vater zu fragen, ob er etwas über mich unserem Kind erzählte. SELBSTVERSTÄNDLICH NEIN! war seine trockene Antwort. Auf mein Bitten hin, schlug ich ihm vor, mich als Mutter in seine Entscheidungen mit einzubeziehen. Damit meinte ich alle Bereiche des Alltag’s, dem Alltag unseres Kindes. Egal ob es ein Bild gemalt hatte, oder wenn es mit seinen Freunden spielte. Ich wollte am Leben teilhaben. Es war zwiegespalten und ich hatte den Eindruck, es durfte beim Vater nichts Gutes für mich empfinden. Am besten ich wäre Luft. Ich konnte alles nicht verarbeiten, geschweige den glauben. Das kleine Kind, sollte sich von seiner Mutter abgrenzen. So der Plan.

Sinneswandel

Urplötzlich versprach mir der Vater, dass er das jetzt ändern möchte. Ich hatte Hoffnung, berechtigterweise. „Ich sehe ein, dass die Kommunikation besser werden sollte“. Aber leider geschah nichts. Wieder leere Lippenbekenntnisse. Das Kind ist bedingt durch die Arbeitszeiten meines Ex viel bei dessen Mutter.

Mutter

Leider hat die Mutter meines Ex Partners nie viel für mich übrig gehabt. Alle Angebote meinerseits zur Konfliktbeseitigung wurden in den Wind geschlagen. Wie soll ich reden, wenn keiner mir zu hört. Mich ernst nimmt. Diese Ignoranz, ich werde sie nie verstehen. Immer habe ich Angst, dass sich der Alptraum der Entfremdung bewahrheitet. Nun ist es soweit, der Alptraum ist Realität. Auch ich kämpfe gegen zwei Narzissten, die mir mein Kind entfremden. Ich fühle mich so hilflos und unvollständig. So langsam erkenne ich das narzisstische Machtgehabe hinter allem. Es ist soviel vorgefallen. Für einen Menschen einfach zuviel.

Therapie

Seit Anfang des Jahres bin ich in Behandlung— Traumatheraphie. Ich leide an PtbS und einer Angststörung. Aktuell begleitet mich eine schwere Depression. Noch kann ich all die Einzelheiten nicht benennen, geschweige denn aufschreiben. Es waren harte Erlebnisse die ich kaum verdauen kann. Es triggert mich , wenn ich daran denke. Hass, Misshandlung, Manipulation, Intrigen… 4 Worte, die sich einfach lesen. Mein Leben haben sie leider nachhaltig gepägt. Auch ich mache die Erfahrung, dass alle wegschauen. Keiner setzt sich ein, obschon viele davon wissen. Ich gebe dennoch nicht auf, denn ich habe nur den einen Wunsch :

Ich möchte mein Kind zurück…


Liebe M. Ihr wisst, dass mich eurer Lebens-und Leidensweg heftig mitnimmt. Danke, dass du trotz deiner schweren Diagnose redest. Du bist nicht allein. Ich wünsche dir viel Kraft und bete mit dir, dass dein Kind wieder zu dir zurück kommt.