Fragen über Fragen…
Die Menschen interessiert es natürlich, wie ich mit meinem Schicksal umgehe. Zu Recht! Antworten gebe ich immer, wenn ich respektvoll gefragt werde, wenn Deine Frage keine unwissende Schuldzuweisung beinhaltet, wenn Deine Frage ehrlich ist.
Elvira, wie gehst Du damit um, wenn Du fremde Kinder siehst. Elvira, wie gehst Du damit um, wenn Dir Freunde von ihren Enkelkindern erzählen?
Mein erstes Credo ist, ich freue mich aufrichtigen Herzens über jeden, der seiner Mama respektvoll begegnet, denn für mich ist Dankbarkeit nach wie vor die schönste Form der Wertschätzung.
Begegnet man seinen Wurzeln voller Liebe und Respekt, wird es kaum zu einem Zerwürfnis kommen, dies ist ein Fakt.
Nun zurück zu den Fragen Außenstehender.
Meine Liebe zu Kindern hat keine Kratzer abbekommen, obschon ich schwere Beikost essen musste.
Kinder sind nach wie vor das Beste, was unsere Welt im Leben haben kann. Kinder sind Zukunft, Zuversicht, Hoffnung und pure Liebe.
Natürlich darf ich keinen Hehl daraus machen, dass mir mein Herz heraus gerissen wurde, mir wurde der Kontakt zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben untersagt. Es tut weh, tat weh und wird immer weh tun.
Aber sollte ich deshalb mit dem Leben in den Krieg ziehen? Niemals! Frieden mit der Situation zu schließen, dankbar zu sein für Zeiten, die unbeschwert waren, ist nur eine Ansicht, von vielen, die ich hier teilen möchte.
Um Kinder wird sich mein Leben immer drehen, dass weiß so gut wie jeder der mich kennt. Ich habe 2 Freundinnen, die Tagesmutti sind… Nicht nur einmal bekomme ich zuckersüße Fotos zugeschickt, auch von ihren Enkelchen und einer intakten Familie. Ich freue mich, dass diese Menschen, aber vor allem die Kinder ein unbeschwertes Leben führen dürfen. Mit Oma, mit Opa, denn auch wir gehören immer zur Familie! Von Herzen kann ich gönnen!
Es ist eine ganz schwache Leistung, die Großeltern zu entfernen. Es trifft nicht mal so sehr uns Erwachsene!…
Die Kinder, die bleiben auf der Strecke und können das Wort Zusammenhalt über alle Generationen nicht mehr buchstabieren. In ihr kleines Leben integrieren! Ein unbeschriebenes Blatt, welches jedem Kind zur Geburt geschenkt wird, hat Knitter und Falten, weil die Eltern nur aus ihrem eigenen verletzten Stolz handeln. Schade, liebe Eltern, dass Euer Egoismus so dominant ist. Ich weiß es zu 100%, dass es immer wieder die Großeltern sind, die die Hand zur Versöhnung ausstrecken.
– Silent Treatment -, dass ist die „Antwort“ der Eltern. Auch diesem Thema werde ich noch einen Blog widmen.
Zurück zu meinen Emotionen, die ich hier offen und ehrlich teilen möchte:
Es wäre vermessen, würde ich behaupten, dass Leben hätte mich in Watte gepackt. Aber dennoch schaue ich nach vorn, denn wenn ich die Vergangenheit anrufe, hat die mir nichts Neues zu erzählen.
Leben heißt rückwärts gelesen Nebel. Aus diesem Nebel habe ich mich befreien können, mit Blessuren, aber ich habe es geschafft!
Heute treffe ich mich wieder mit mit Menschen die mir ihre Kinder anvertrauen. Kinder, die mich lieben, weil ich ein offenes Ohr habe, ein offenes Herz und voller gelebter Liebe bin.
Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, denn all dass hätten die Menschen, die mich / uns, aus ihrem Leben radiert haben, zum Nulltarif bekommen können.
Liebe Eltern, vergesst niemals: Euer Alltag ist ihre Kindheit! Dieser fünf Worte, stehen für das Leben Eurer Kinder!
Du brauchst niemanden mehr in Deinem Leben, der Dich nicht braucht! Das, Ihr lieben verlassenen Großeltern, möchte ich Euch gern mit auf den Weg geben.
Ich weiß aufgrund meiner Arbeit, dass viele noch am Anfang ihres Schmerzes stehen, den Kindern nichts Gutes wünschen…Das ist in dieser Phase normal…
Auch Ihr kommt an diesen einen heilenden Punkt, an dem Ihr für Eure Kindern, alles Glück dieser Welt erbetet, hofft, dass sie niemals Euren Weg gehen müssen und Ihr in Demut und Liebe an die vergangene Zeit denkt.
Das Leben ist für uns! Immer!
Wer mich kennt, der weiß, dass jetzt vielleicht noch der imaginäre erhoben Zeigefinger fehlt.
Sehr gern, der folgt stehenden Fußes:
Wie sagte einmal Helmut Schmidt:
Nur dumme Menschen, haben keine Zweifel!
Liebe Leser, jeder möge sich seinen eigenen Reim daraus machen! Ein bisschen Spielraum muss sein!
Eure Elvira
Liebe Elvira,
dein Schmerz als Großmutter ist für mich -nicht nur als selbstbetroffener Vater- spürbar. Er vergeht mit der Zeit und mit den vielen Erfahrungen ja nicht. Wir erleben, was wir nicht dürfen. Wir dürfen nicht das Leben unserer Liebsten erleben, wir dürfen nicht daran teilhaben und wir dürfen nicht Verantwortung übernehmen, die ja weiterhin in uns steckt.
Ich mag deine warmen Worte, die Du hier schreibst, die Du bei Instagram schreibst, die Du anderen schreibst und die so ehrlich sind.
Auch ich trage diesen Schmerz jeden Tag aufs Neue in mir. Doch, neben der Tatsache, dass ich ihn sogar irgendwie brauche (bescheuert, ich hätte ja gerne darauf verzichtet), reißt er mich nicht hinunter und lässt mich so sehr leiden, dass ich nicht funtionieren kann.
Mein Leben ist mehr als das, was mir jemand anderes am liebsten antuen würde. Derjenige hat es versucht, es in gewisser Hinsicht auch hinbekommen. Doch habe ich gelernt, für mich das Beste aus dem „IST“ zu machen. Die weiterhin bestehende Verantwortung, die Wahrheit, die tatsächliche Liebe, ja sogar Dankbarkeit und mein Blick in die Zukuft lässt es dann nicht zu, dass die Vergangenheit mein Gegenwart und meine Zukunft als „ICH“ beeinträchtigen wird.
Natürlich ist da auch der aus der Ferne heraus „vermutete“ Schmerz und der Loyalitätskonflikt unserer Tochter, den ich immer sehe und wo ich mich frage: „Wie geht sie damit um? Was macht diese ganze Situation mit ihr?“ Daran arbeite ich, dafür kämpfe ich weiter! Denn das ist dann meine Deffinition von Verantwortung! Und außerdem, wir und unsere Kinder und Enkelkinder sind ja nicht alleine. Von Eltern-Kind-Entfremdung sind abertausende Kinder, Eltern, Großeltern und weitere Familienangehörige und Wegbegleiter jedes Jahr aufs Neue betroffen, dass sich das kämpfen auch für sie lohnt, dass sich endlich politisch, rechtlich aber auch gesellschaftlich etwas ändert.
Liebe Dank für diesen Blog
Zu meiner Person in kurzen Worten:
Ich bin Papa einer mittlerweile 13jährigen Tochter. Wir wurden 2012 erst schleichend und ab August 2013 komplett voneinander entfremdet. Unsere Tochter hat als fast 5jähriges kleines Mädchen in 2014 vor Gericht aussagen müssen, sie wurde von mir geschlagen, was die bis dahin bereits betriebene Eltern-Kind-Entfremdung sicher noch unterstützt hat, denn daraufhin wurde eine gerichtliche Umgangsaussetzung beschlossen. Ich würde unserer Tochter niemals einen Vorwuf machen, dies jemals gesagt zu haben, denn sie wusste es an der Seite ihrer Mutter, die sie liebt, zu der sie hinaufschaut, der sie vertraut, nicht besser. Ich werfe aber vor, dass sie es als Waffe ihrer Mutter sagen musste und ich werfe professionellen Beteiligten vor, das Kind mit dieser kindlichen und weitreichenden Aussage und den möglichen Folgen alleine gelassen zu haben. Heute nach fast 9 Jahren des kompletten Kontaktabbruchs darf ich erfahren, dass sie mich hasst. Doch nehme ich ihr diesen Hass auf mich nicht ab. Sie mag vielleicht etwas hassen, die Situation im Ganzen hassen und da fällt es natürlich leicht, dem Ganzen ein Gesicht zu geben. Ein Gesicht, was auch heute noch von außen beeinflusst wird.
Ich bin mittlerweile wieder verheiratet, wir haben eine kleine wundervolle Tochter, die mich sehr viel lehrt, was ich bei der großen ab Tag X nicht mehr lernen durfte. Ich bin glücklich um alles was ich habe. Das Unglück, was da ist, daran arbeite ich, aber es lässt mich nicht (mehr) leiden.
Lieber Sascha,
ich danke dir, für deine Ergänzung zu meinem Blog.
Deine Worte sind so wertvoll und reflektiert.
Wir dürfen nicht müde werden, dieses Unrecht an unseren Kinder aufzudecken und den Kindern damit unsere Stimme geben.
Jede einzelne Zeile von dir, kann ich so unterschreiben.
Lieben Dank,für deine ausführlichen Worte. 😇